Belgian Open

24.09. bis 25.09.2016 KLYC
Mehr Infos anzeigen!

Ergebnisse als PDF herunterladen.

 

Ergebnisse

Platz Boot Steuermann Vorschoter
1 1332 NED Hylke Sasse Lisa de Vries
2 1316 NED Guido Sol Hugo de Jong
3 1455 NED Elske Vermeij Oigen Blankert
4 380 GER Michael Korsmeier Meike Baumgart
5 961 NED Rolf de Jong Miriam unknown
6 381 GER Norbert Riffeler Gudrun Korsmeier-Riffeler
7 284 BEL Ellen Royer Justin Van Beek
8 283 BEL Sarah De Canniere Jeroen Royer
9 361 GER Moritz Langschädel Tanja Volkmann
10 1464 NED Martijn Garnier Jade Garnier
11 1156 NED Theo Remmerswaal Heike den Blaauwen
12 1419 NED Jori Vermeij Heleen Pothuis
13 1241 NED Joost Pothuis Petra Pothuis
14 1448 NED Marcel Borsboom Martine Borsboom
15 1199 NED Janne den Blaauwen Jelle den Blaauwen
16 341 BEL Michael Michielsen Dennis Merket
17 364 GER Jonas Jathe Nils van Keßel
18 278 BEL Stephanie Arnehm Wouter Verheyen
19 1478 NED Frank Benschop Eva Benschop
20 374 GER Leon Frisch Paul Doczyck
21 352 GER Manfred Bury Ellis-Marie Bury
22 878 BEL Kana De Kind Elena Cooreman
23 1 BEL Maxime Van Strijdonck Klaas Faes

 

Antwerpen 2016, Belgische Meisterschaft

Freitag, 23.09.2017

Ich haue den letzten Hering des Zeltes in die Erde und blicke auf. Arbeit getan. Papa räumt das Auto aus und stopft all seine Sachen in "die kleine Villa", während ich mich umsehe. Im Jahr 2009 war ich das letzte Mal hier: in Antwerpen. Eigentlich eine Schande, weil dieses schöne Fleckchen Erde doch so erholsam und besonders ist. Der See ist ganz glatt und die Wohnsiedlung gegenüber des Segelclubgeländes spiegelt sich auf der Oberfläche. Ein warmer herbstlicher Wind weht und die Sonne scheint. Sie taucht den Dom der Altstadt in ein goldenes Licht. Wenn ich dieses Wochenende mit einem Wort betiteln müsste, dann würde ich mich für "sonnig" entscheiden. Ich gebe zu, manchmal sind mir kalte und nasse Herbstregatten ein Graus, aber diese scheint vielversprechend zu werden. Die Sonne scheint so warm und schön, dass ich sicher bin, mir bezüglich des Wetters keine Sorgen machen zu müssen. Doch genug über das prachtvolle Wetter philosophiert. Das Zelt steht, das Boot ist aufgebaut und Paps und ich verfallen in alte Rituale, spazieren in die Altstadt und finden – wie immer – die mieseste Pizzeria Antwerpens, um dort zu Abend zu essen. Aber ein herbes Kirschbier hilft beim Nachspülen. Prost.

Samstag

Viele Segler sind angereist und alle begrüßen sich, froh, noch einmal alle zu sehen, ehe die Segelsaison 2016 endet (okay, okay, Loosdrecht, Xanten stehen noch an, aber die Regatta ist zumindest meine finale Regatta). Auch die Sonne ist wieder dabei und obwohl die Luft und der Himmel klar sind, weht ein ordentlicher Wind über den See. Das wird ein Segelspaß. Besonders aufgeregt sind wohl Jonas J. und sein neuer Vorschoter Nils (ja genau, NOCH ein Nils), der eigentlich „nur ein Kommilitone“ und kein Segler ist. Für ihn würde es ein besonderer Tag für eine erste FJ-Segelerfahrung sein.

Um 12:00 Uhr ist der erste Start, zumindest laut Regattaplan. Aber wer die FJ-Segler kennt, weiß, dass ein Fehlstart in dieser eifrigen Klasse keine Seltenheit ist. Und manchmal auch ein zweiter. Na ja und wenn die Jury dann die Black Flag hisst – wie an jenem Mittag – dann sind wieder alle artig in Reih und Glied und eine Flotte Flying Junior reiht sich ordentlich auf. Die Uhren ticken und piepsen. 5... 4... 3... 2... Tuuuut. Plätschernd sausen die kleinen Boote durch das Wasser und kämpfen sich durch das aufgewühlte Nass. Zu Wasser sind nicht nur Regattateilnehmer und die Jury, sondern auch ein leidenschaftliches Kamera- und Film-Team, die – und das möchte ich an dieser Stelle betonen – wirklich tolle Aufnahmen vom Segelgeschehen eingefangen haben.

An Tagen wie diesen bekommt der Segler ganz besonders zu spüren, wieso er diese Bootsklasse segelt. Hölzerne FJs reflektieren in sämtlichen Farben und bilden einen schönen rötlichen oder goldenen Kontrast zum dunklen, kühlen Wasser. Die weißen Segel huschen wie kleine Wolken über die Wasseroberfläche und wenn die bunten Spinnaker gesetzt werden, schimmert das Wasser in allen Farben. Es ist die Bewegung in und mit der Natur, aber auch die Ästhetik rund um den Sport, die das Gemüt des FJ-Seglers so verzückt. Auch die Aufgabe der Segelkunst selbst ist an diesem Wochenende eine willkommene Herausforderung. Der Wind und der See fordern heute jede einzelne Segelcrew, denn von absoluter Flaute und fiesen Winddrehern, bis hin zu verdammt guten Böen auf dem Halbwindkurs, ist so ziemlich alles dabei. Und in den Läufen kann man es sehen: Das Glück der Erde liegt… im FJ! Die warme Luft, die goldig strahlende Stadt im Hintergrund des Geschehens und ein Trupp zufriedener FJ-ler müssen ein perfektes Schaubild sein für die zahlreichen Besucher rund um den kleinen See. Der erste Segeltag beschert uns vier grandiose Läufe mit 3-4 Windstärken und wie es in Antwerpen üblich ist, lassen alle Segler und anwesenden Club-Mitglieder den Abend bei einem großen BBQ und mehreren Litern (Kirsch-) Bier ausklingen. Zu späterer Stund sammeln sich einige von denen, die noch genug Kraft haben für den traditionellen Altstadt-Abend. Andere tankten noch schnell Kraft nach... bei einem Mittagsschlaf (Michael).

Sonntag

Der Sonntag beginnt mit einem kräftigen Frühstück. Wie immer wurden wir Segler sehr gut verpflegt und bereits beim Bootsaufbau ist auch wieder das liebe Kamera-Team on Tour. Wie richtige Profi-Sportler – also verfolgt von Kameras... na ja EINER Kamera – machen sich alle wieder an den Start. Auch am heutigen Tag sind wieder 3-4 Windstärken vorhergesagt, allerdings noch kräftigere Böen. Segeltechnisch sind die Läufe teilweise ein Glücksspiel, denn der Wind ist immer wieder wechselnd, ganz genau wie am Vortag, allerdings kommen heute erheblich überraschendere Böen rein. Und so manche Male habe ich mir gewünscht, ich hätte meine Trapezhose angezogen. Immer wieder dieser Fehler! Verdammte warme Sonne. Doch nun, am Ende haben wir drei fantastische und spannende Läufe hinter uns. Und obwohl wir uns in diesem Wettbewerb das ganze Schauspiel von hinten ansehen durften (aber seht nur, was man von dort aus alles beobachtet), lautet mein Fazit wie folgt:

Die belgische Meisterschaft war fabelhaft, denn sie wurde begleitet von spannenden Winden (einige verreckten in einer Windflaute und andere kenterten in Hammer-Böen), dem wünschenswertesten Herbstwetter und natürlich den lustigsten Bootsklassenmitgliedern, die es gibt. Danke für die tolle Segelsaison 2016.

Ellis