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Rolf-Rossbacher-Cup

02.07. bis 03.07.2016 SCL
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Ergebnisse

Platz Boot Steuermann Vorschoter
1 380 GER Michael Korsmeier Katharina Korsmeier
2 288 GER Nils Kuhlmann Daniel Kossack
3 364 GER Jonas Jathe Lars Eversmeyer
4 347 GER Olaf Rüthing Leonie Höer
5 435 GER Nils Rüthing Vera Rüthing
6 388 GER Daniel Krause Dennis Tscherneck
7 1419 NED Hylke Sasse Jori Vermeij
8 381 GER Norbert Riffeler Gudrun Korsmeier-Riffeler
9 1199 NED Jelle den Blaauwen Nele Biener
10 363 GER Pierre Tscherneck Christoph Kuhlmann
11 377 GER Stephan Richtermeier Nils Richtermeier
12 1423 NED Adriaan Voors Christine Voors
13 352 GER Manfred Bury Ellis-Marie Bury

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Dümmer 2016

Samstagmorgen, der Wecker klingelt um 5:30 Uhr….Warum tue ich mir das an!? Achja, die Aussicht auf ein windreiches Wochenende am Dümmer. Ok, das ist ein Deal. Also entschließe ich mich aufzustehen, eine kalte Dusche zu nehmen und nach einem kurzen Frühstück geht’s auch schon los zum See, um das Boot abzuholen und zum guten, alten Schoddenhof aufzubrechen.

Nach problemloser Anfahrt landet der Dacia samt GER 288 an der Kupplung direkt neben den Zelten von Jessy und Pierre, Dennis + Freundin und Christoph, die alle ein merkwürdiges Grinsen im Gesicht haben. Bereits der erste Fuß den ich aus dem Auto setze, liefert mir auch die Begründung für dieses hämische Grinsen. Es hat die ganze Nacht geschüttet wie aus Kübeln und hat den Zeltplatz zu einem weiteren kleinen Dümmer verwandelt. Na toll, ich bin natürlich direkt samt Boot mitten drauf gefahren..…Leider sehe ich erst jetzt die Spuren eines Autos, welches sich offensichtlich gestern Abend bereits festgefahren hatte. Naja irgendwie komme ich da schon wieder raus. Schnell die anderen begrüßen, Zelt aufbauen und das Boot zum Wasser bringen. Da die Rumänen wissen wie man Autos für unwegsames Gelände baut und die 288 auch genügend Auftrieb hat, komme ich nahezu problemlos von der Wiese runter. Glück gehabt! Mein Vorschoter kommt auch gerade mit seinem museumsreifen Opel Corsa angefahren, der wahrscheinlich mittlerweile nur noch durch Tape zusammengehalten wird. Nun also schnell das Boot aufbauen. Heute besser die alten Segel, ist ja ganz gut Wind vorhergesagt und der Blick über den See bestätigt das auch. Man muss das gute Tuch ja nicht direkt vor der EM zerstören.

Also geht’s raus zum ersten Lauf. Wind ca. 4 bis 5 bft. 10 Vauriens und 14 FJ´s sind an der Linie. Unter Ihnen auch einige Niederländer, die wohl lange vor mir gesegelt sind. Ich kenne Sie jedenfalls nicht, schnell sind sie aber. Auf geht’s in den ersten Lauf. Vorne ein munteres durcheinandersegeln der Teams Norbert/Gudrun, Daniel/Dennis, Hylke/Jori und Michael/Katharina. Dicht gefolgt von Daniel und mir sowie den oben angesprochenen Niederländern Voas/Voas.

Wer als erster über die Linie ging, weiß ich leider nicht mehr, da während des Laufes eine schwarze Wand am Himmel aufzog, die das Ergebnis später nebensächlich werden ließ. Wir behielten sie die ganze Zeit skeptisch im Auge. Die Regattaleitung schien sich Ihrer Sache sehr sicher und schickte uns nach dem Zieleinlauf wieder runter zum Startschiff. Da uns solche Fronten am Dümmer durchaus sehr bekannt vorkommen und schon zu einigen, sagen wir etwas unentspannten Momenten geführt haben, entschlossen wir uns dazu, schon mal die grobe Richtung zum Hafen zu segeln. Keine 10 Minuten später plötzlich panisches Hupen auf dem Startschiff und hektisches Winken auf den Rettungsbooten. Alle sofort in den Hafen!

Gesagt, getan. Die backgelegte Fock los und Raumschots bei aktuell noch 4 bis 5 Bft in den Hafen surfen. Wir kamen glücklicherweise als erstes Schiff dort an, schafften es gerade noch im Wasser unser Groß runterzuholen, als Petrus die Front über das Feld schickte und den Regler der Windstärke auf 9 bis 10 hochdrehte (Anmerkung der Redaktion: zumindest gefühlt). Zudem ließ er mit einem gewaltigen Schauer alles aus seinen Schläuchen, was die Sicht auf wenige Meter herabsetzte. Eine Minute hatte uns gefehlt das Boot aus dem Wasser zu holen….Jetzt stehen wir zu zweit im Wasser und versuchen das Boot irgendwie vom Land fernzuhalten, was bei Wellen von gefühlten 2 Metern Höhe zu einer echten Herausforderung wird. Und dafür bin ich heute Morgen noch motiviert um 5:30 Uhr aus meinem warmen Bett gekrochen!?

Hinter uns schießen Michael und Katharina in den Hafen und kentern zwei Meter neben uns. Dicht gefolgt von Daniel und Dennis die im vollen Surf aus dem Boot springen, in der Hoffnung irgendwie bremsen zu können. Das Boot schießt jedoch fast das Ufer hinauf. Mehr Boote konnte ich im Hafen nicht erkennen. Alle anderen sind gekentert und treiben auf dem Dümmer. Nach 15 Minuten ist die Front dann durch. Bilanz des Tages: Ein verbogener Mast, eine abgerissene Saling, mehrere verlorene Segellatten und kein gewerteter Lauf, da es nicht alle ins Ziel geschafft haben. Da noch weitere Fronten für den Tag angekündigt waren, entschied sich die Regattaleitung dafür, am Samstag nicht mehr zu starten.

Ein Glück das Olaf 10 Liter Freibier für das Wochenende organisiert hat, welches dann gemeinschaftlich am Zeltplatz eingenommen wird. Zu erzählen gab es ja einiges. Zudem musste man sich auf das anstehende Fußballspiel zwischen Deutschland und Italien einstimmen. Nach einem super Essen (der SCLS entschied sich dieses Jahr gegen die Gulaschkanone) ging es dann in das Clubhaus zum Public Viewing, welches zum zweiten Krimi des Tages werden sollte.

Der dritte Krimi fand währenddessen auf dem Campingplatz statt. Ein waagemutiger versuchte nochmals sein Glück mit dem Auto über die Zeltwiese zu fahren und fuhr sich prompt fest. Aber so richtig! Man munkelt, es wäre der gleiche Fahrer gewesen, der sich in der Nacht von Freitag auf Samstag bereits einmal festgefahren hat. Versuchen kann man es ja nochmal ;-) Nachdem das nervenaufreibende Elfmeterschießen vorüber war und auch der Fahrer des eingesunkenen PKW´s irgendwann aufgegebene hatte sein Auto noch nachts frei zubekommen, kehrte langsam ruhe auf dem Campingplatz ein.

Der Sonntag versprach Besserung. Der Wind blies wieder mit ca. 4 Bft, das Auto von letzter Nacht war bereits von der Wiese geschleppt und fast alle Boote waren wieder einsatzbereit. Um 10 Uhr erfolgte der erste Starschuss. Vorne waren wieder die gleichen Teams vom Vortag. Hylke und Jori sicherten sich den ersten regulären Laufsieg vor Michael/Katharina und Norbert mit Gudrun.

Hoch motiviert ging es in den zweiten Lauf. Einige waren wohl etwas zu bissig, was bei einigen einen Frühstart zur Folge hatte. Jedoch segelte niemand zurück. Kurz nochmal gepeilt ob wir es nicht vielleicht doch gewesen sein könnten - Nein wir waren mittig auf der Linie, die hängt eh meistens durch. Wird schon passen!

Angekommen am Luvfass badeten Norbert und Gudrun ihre Chopsticks und verabschiedeten sich für diesen Lauf. Auch das Team Jathe/Eversmeyer hat ja immer wieder Probleme an dieser Tonne, was Sie auch an diesem Wochenende wieder unter Beweis stellten. Vielleicht sollte man das im nächsten Training nochmal aufgreifen ;) Die genaue Endplatzierung des zweiten Laufes habe ich leider nicht im Kopf. Auch die Ergebnisliste gibt hierrüber keinen Aufschluss, Grund hierfür ist, dass ganze 4 Boote einen Frühstart hatten. Davon betroffen waren Hylke/Jori, Daniel/Dennis die Niederländer Voas/Voas sowie Norbert und Gudrun. Nur Michael und Katharina blieben aus dem Spitzenfeld sauber.

Im dritten Lauf fanden Daniel und ich dann endlich in unsere Spur. Als dritter um die Tonne, die Dreher auf der späteren Kreuz richtig erkannt und auf ging´s als erster auf die Zielkreuz. Wir entschieden uns dazu Hylke und Jori zu decken und nach links zu fahren. Der dritte folgte eh erst mit etwas Abstand. Nur leider nicht genug. Der Wind drehte nach rechts…immer weiter und weiter…..Hylke und Jori unter uns behielten wir hinter uns…dafür musste wir Krause/Tscherneck sowie Michael und Katharina, die richtig gefahren waren, durchlassen…Erster Platz verschenkt und einen dritten dafür erhalten…so läuft es eben manchmal…

Naja schnell in den Hafen, Boote abbauen und auf zur Siegerehrung. Bedingt durch die vielen Frühstarts im zweiten Lauf und den fehlenden Streicher an diesem Wochenende, sorgte diese nochmals für einige Überraschungen. Den ersten Platz sicherten sind Michael und Katharina. Platz zwei ging an Daniel und mich, gefolgt von Jonas und Lars. Irgendwie sah das auf dem Wasser doch die ganze Zeit ganz anders aus!? Naja, den Zweiten nehmen wir gerne mit nach Hause! Aber warum muss ich dann eigentlich diesen Bericht hier schreiben!? Das muss mir nochmal jemand erklären! (Anmerkung der Redaktion: Platz 4 mit GER 347 hat in diesem Bulletin bereits seine Schuld getan, Daniels Bericht erfolgte im Rahmen seiner Jugendwarttätigkeit, jegliche weitere Diskussion ist im Möhnebericht vom Bulletin Dezember 2015 nachzulesen :P)

Wir sehen uns auf der EM in Stellendam! Hoffentlich mit weniger Regen, Schlamm und Unwettern! Aber gerne wieder mit einem unerwarteten Zweiten! :)

Nils Kuhlmann