13.08. bis 14.08.2016 KWV
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Platz | Boot | Steuermann | Vorschoter | |||
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1 | 961 | NED | Rolf | de Jong | Esther | de Jong |
2 | 1419 | NED | Jori | Vermeij | Hugo | de Jong |
3 | 284 | BEL | Ellen | Royer | Justin | Van Beek |
4 | 283 | BEL | Sarah | De Canniere | Jeroen | Royer |
5 | 1241 | NED | Joost | Pothuis | Petra | Pothuis |
6 | 312 | GER | John | Abert | Eileen | Abert |
Zwei Wochen ist es her: Die Rückfahrt und Heimkehr von der Europameisterschaft. Gerade hat man sich wieder an die Arbeit, das Zuhause und Umfeld gewöhnt, da heißt es schon wieder Koffer packen. Damit die Umstellung nicht allzu groß ausfällt, fahren wir einfach wieder in die gleiche Richtung – 260 Kilometer und drei Stunden gen Westen nach Scharendijke. Ein kleiner Ort, der gerne von deutschen, holländischen und belgischen Campern frequentiert wird und direkt an der Nordseeküste liegt.
Das Paradies ruft und um auch sicher zu gehen, wird täglich der Windfinder gecheckt – noch einmal so viel Wind wie bei der Europameisterschaft möchten wir lieber nicht. Zwei Tage vor der Regatta verspricht der Wetterbericht nur Gutes, also werden wieder alle Segelsachen zusammengesucht und in eine Tasche geschmissen. Am Freitag wird das Auto beladen und Stullen für den nächsten Tag geschmiert. Um nicht aus dem Alltagstrott zu geraten, stehen wir um fünf Uhr auf und sind um sechs auf der Autobahn: Alles andere wäre ja unspektakulär. Hinter der holländischen Grenze fallen mir zum ersten Mal die Augen zu – das Navi wird das schon regeln.
Nach drei Stunden, um neun Uhr, erreichen wir das Ziel. Die Sonne scheint, die ersten Segelbegeisterten turnen am Hafen rum und bauen die Boote auf. Man kann die Begeisterung und den Elan förmlich riechen. Da um 12 Uhr das erste Vorbereitungssignal ertönen soll, machen auch wir das Boot startklar. Nach knapp einer Stunde sind wir fertig – wir werden immer besser und schneller. Danach melden wir offiziell und stellen fest, dass mit uns nur fünf weitere Teams teilnehmen und wir das einzige deutsche Team sind. Der Druck lastet schwer auf unseren Schultern, also gibt es erst einmal ein zweites Frühstück.
Im Einheitslook – Ihr dürft raten – dem Trockenanzug lassen wir das Boot zu Wasser und kreuzen aus der Einfahrt und in Richtung Regattafeld. Wie immer eignet sich diese Strecke perfekt, um warm zu werden, braucht man doch mindestens 20 Minuten. Die Sonne scheint, der Wind pfeift um unsere Ohren und das Boot wird ordentlich durchgespült: Willkommen im Himmel. Das erste Startsignal ertönt und wird von den eigenen Gedanken und dem Wind übertönt: Wie war das nochmal? Kängurustart: 5, 4 und 1 Minute? Wir fahren einfach den anderen hinterher, passt schon. Nach drei Läufen, jede Menge Sucherei (Wo ist nochmal die Ziellinie?) und einem gefühlt fünften Lauf zurück in den Hafen liegt der erste Segeltag hinter uns – es ist 16 Uhr.
Der WV Scharendijke feiert sein Jubiläum und zur Feier des Tages gibt es ein großes Barbecue und eine Party. Nach drei Stunden wird dann auch das Buffet eröffnet und wir alle stürzen uns auf das Essen und freuen uns über die präsentierten Fleischberge. Nach wenigen Minuten ist dann auch alles verputzt und wir holen noch einmal eine Runde flüssige Nahrung. Als die Sonne langsam untergeht und alle immer ruhiger werden, beschließen wir, dass es Zeit ist Schlafen zu gehen – was wir dann auch tun. Der Sonntag erwartet uns mit leichtem Wind, strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen – so muss es sein.
Nach einem leckeren Frühstück geht es wieder raus aufs Wasser. Die nächsten drei und damit finalen Läufe wollen gesegelt werden. Alle Teams sind wieder am Start, als das Signal ertönt. Wir segeln den gleichen Kurs wie am Vortag und liefern uns ein Rennen mit den Snipes – man sind die schnell. Nach drei Läufen und drei letzten Plätzen, sind wir bereit für den Rückweg. Endlich darf ich ans Steuer. Im Hafen angekommen heißt es dann nur noch: Boot abduschen, trocknen und einpacken. Zur Siegerehrung schaffen wir es nicht ganz – wir freuen uns mit Rolf/Esther (1.), Jori/Hugo (2.) und Ellen/Justin auf dem wohlverdienten dritten Platz – aber kurz danach sind auch wir startklar für die Heimfahrt. Auf dem Rückweg wird dann der Rest der Kekse vertilgt und der Ausblick genossen. Nach drei Stunden, einem kurzen Nickerchen und einem steifen Nacken erreichen wir Duisburg. Schnell das Boot in die Garage gebracht – es ist kurz nach 20 Uhr. Ein herrliches Wochenende mit guten Wettfahrten, netten Menschen und Unterhaltungen sowie leckerem Essen, liegt hinter uns. Wie immer kam einem das Wochenende viel länger vor und man freut sich auf die Regatta im kommenden Jahr. Dann hoffentlich auch mit mehr Beteiligung von deutscher Seite – kein Druck Leute!
Eileen Abert