Lippstädter Segeltage + LJM NRW

23.04. bis 24.04.2016 SCLi
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Ergebnisse

Platz Boot Steuermann Vorschoter
1 380 GER Katharina Korsmeier Maike Stillecke
2 288 GER Daniel Kossack Nils Kuhlmann
3 371 GER Sören Stillecke Paula Scharf
4 435 GER Vera Rüthing Leonie Höer
5 381 GER Andreas Stillecke Felix Obermeier
6 347 GER Justus Rüthing Otto Eling
7 364 GER Jonas Jathe Kristin Jathe
8 337 GER Guido Gärtner Iain Rand
9 352 GER Manfred Bury Ellis-Marie Bury
10 377 GER Stephan Richtermeier Marius Brinkmann
11 279 GER Meike Baumgart Pirkko Wener
12 268 GER Alexander Bittner Leon Brehler
13 363 GER Christoph Kuhlmann Pascal Moritz

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Aprilwetter

Oder wie die Tagespresse in Lippstadt schrieb „Im Sturm gekentert. Harte Bedingungen bei Lippstädter Segeltagen am Margaretensee“. Der berühmte und bei einigen auch gefürchtete Margaretensee machte seinem Namen wieder alle Ehre: Wind aus allen möglichen Richtungen. Aber eins nach dem anderen.

Insgesamt haben sich 13 Teams des Segelclub Lippstadt gemeldet, unter denen insgesamt 8 junge SeglerInnen das exklusive Angebot der Seglerförderung nutzten. Hinzu kamen einige (zumindest an ihrem Einsatzort) unerfahrenere SeglerInnen. Im Rahmen der Segeltage wurde außerdem die Landesjugendmeisterschaft ausgetragen die mit 3 Jugendteams vom SCLi gleichzeitig eine Vereinsmeisterschaft des Nachwuchses war. Nachdem sich erfreulicherweise gleich 3 Damenteams gemeldet hatten, wurde kurzfristig noch der Ladys Cup des SCLi ausgetragen.

„Und nun die Wettervorhersage für Samstag den, 23. April und Sonntag, den 24. April 2016. Bei einstelligen Temperaturen und starken Windböen kann es im Westen Deutschlands zu vereinzelten Graupelschauern kommen.“

Da sich die Vorhersage mit den einstelligen Temperaturen bewahrheitete, begann die Regatta mit einer warmen Kürbissuppe an Land. Gestärkt und von innen aufgewärmt starteten 11 der 13 Teams am Samstag pünktlich um 13:00 Uhr (wobei in Lippstadt auch gerne direkt vom Steg gestartet wird) zum 1. Lauf. Ich für meinen Teil hatten alle Segelsachen angezogen, die ich in meiner Tasche finden konnte. Doch es sollte sich zeigen, dass wir Segler weniger Probleme mit der Kälte hatten als die zahlreichen Zuschauer und die Regattaleitung auf der Terrasse.

Erster Lauf - Jugendteam zeigt wo der Hammer hängt

Beim ersten Lauf sollte man denken, dass die älteren und erfahreneren Teams Vorteile hätten. Doch weit gefehlt. Nach zwei Runden boten das Jugendteam Justus Rüthing/Otto Elling einen spannenden Zieleinlauf mit dem Damenteam Katharina Korsmeier/Maike Stillecke. Wobei das Jugendteam siegte und damit zunächst einmal den ersten Platz in der Gesamt- und Jugendwertung einnahm. Gleichzeitig konnten Katharina und Maike, vor dem Team Vera Rüthing/Leonie Höer und Meike Baumgart/Pirkko Wener, mit Platz 1 in die Damenwertung einsteigen. Doch nicht alle Teams konnten gleich zur Hochform auflaufen. An Board der GER 288 musste sich allem Anschein nach noch an die ungewohnte Rollenverteilung gewöhnt werden. Auf diesen ersten Kältelauf folgte die erste Kaffee- und Waffelpause.

Zweiter Lauf – Titelverteidiger greifen an

Nachdem sich die Landesjugendmeister aus dem letzten Jahr, Sören Stillecke und Paula Scharf, aufgewärmt hatten, machten sie ihrem Titel alle Ehre und verwiesen Justus und Otto auf den 6. Platz, während sie selbst den Lauf gewannen. Damit übernahmen sie allerdings noch nicht die Führung in der Jugendwertung. Um das vordere Feld mal ein bisschen aufzumischen belegte das Team Andreas Stillecke/Felix Obermeier den zweiten Platz, gefolgt von dem führenden Damenteam Katharina und Maike. Der Steuermann auf der GER 288 hatte seinen eigentlichen Steuermann wohl nun endlich auf seinen Platz an der Fock verwiesen (dieser war zwischenzeitlich im wahrsten Sinne des Wortes abgetaucht) und holte den 4. Platz. Die Titelverteidiger der Lippstädter Segeltage aus dem letzten Jahr gerieten nach dem dritten Platz im ersten Lauf in diesem Lauf nun in ein Formtief (Eigenanalyse: dieser verdammte Start). Da es mit den Temperaturen nicht besser wurde, folgte eine weitere Kaffee- und Kuchenpause.

Dritter Lauf – Die Siegesserie beginnt

Man konnte es kaum glauben, aber das Team Katharina und Maike übernahmen gleich nach dem Start die Führung der nun 12 Boote. Dies ist so unglaublich, da Katharina normalerweise an der Fock sitzt und Maike ihre erste FJ-Regatta absolvierte. Aber dies ließen sich die beiden nicht anmerken und übernahmen souverän die Gesamt- und Damenwertung. Auf diesen Lauf folgte nach Anweisung des Regattaleiters Martin Gittner keine Kaffeepause, sondern der 4. Lauf („Wir sind ja schließlich zum Segeln hier und nicht zum Kaffeeklatsch.“)

Vierter Lauf – Jetzt aber so richtig….

… dachte sich wohl der Wind. Passend zum Startsignal knallten die Böen in die Segel und leider auch die ersten Bote ineinander. Dieses unerwartet starke Windaufkommen nutzen die Titelverteidiger Vera und Leonie für einen völlig ungeplanten Start aus der Mitte. Dieser nicht geplante geniale Start sorgte im Nachhinein für einen spannenden Kampf auf der Zielgeraden bei dem Vera und Leonie das Team Daniel Kossack/Nils Kuhlmann (das schon erwähnte Team GER 288) mit einem zweistimmigen „BACKBOARD“ auf den dritten Platz verweisen konnten. Doch zuvor ließen sich Katharina und Maike von diesem turbulenten Start nicht beirren und beendeten den Lauf mit einem weiteren ersten Platz. Dank der aufkommenden starken Böen wurde auch endlich der Crew auf dem Motorboot wieder warm. Denn ob man es glauben will oder nicht, bei diesen Temperaturen holten einige SeglerInnen ihr noch offenes Eisschwimmen vom Neujahrtag nach.

Fünfter Lauf – Die Kälte zwang die ersten in die Knie

Mit nur noch 9 Teams startete der 5. Lauf mit teilweise noch stärkerem Wind. Doch auch am zweiten Tag ließen sich Katharina und Maike nicht vom Wetter ablenken und bauten ihre Führung noch weiter aus. Auch Sören und Paula knüpften souverän an die Leistung vom Vortag an und belegten am Ende den 3. Platz in der Gesamtwertung und den 1. Platz in der Jugendwertung. Nach diesem Lauf zwangen uns mehrere schwarze Wolken und immer stärker werdende Winde eine Kaffeepause einzulegen.

Sechster Lauf – Die Jugendwertung endlich perfekt

Schwarze Wolken weg und ein Jugendteam mehr. In diesem Lauf startete endlich das dritte Jugendteam Alexander Bittner/Leon Brehler und belegten auch gleich den 6. Platz. Das Jugendteam Justus und Otto waren auf Grund von mehreren Kenterungen im Eiswasser ausgeschieden. Ein Blick auf die Spitze sorgte für Verwirrungen. Das Team, welches als erstes die Ziellinie überfuhr, sah plötzlich gar nicht mehr so weiblich aus wie in den vorangegangenen drei Läufen. Der Steuermann Daniel und sein Vorschoter Nils gingen vor Katharina und Maike ins Ziel, dicht gefolgt von Sören und Paula.

Siebter Lauf – Den haben doch tatsächlich einige zur Kaffeepause genutzt

Mit nur noch 7 Booten startete der letzte Lauf. Doch anscheinend hatte die Spitze kein Interesse mehr auf Abwechslung und segelten in gleicher Reihenfolge in die Top 3 wie im letzten Lauf über die Ziellinie.

Abbau der Boote – April, April der macht was er will

Der Wetterbericht sollte Recht behalten. Nachdem alle Teams ihre Boote fertig verpackt hatten und sich dem Grill widmeten, deckten Vera und Leonie ihr Boot anstatt mit einer Persenning mit einer weißen Schneeschicht ab („Ich bin noch nie beim Abbauen des Bootes eingeschneit!“).

In einer Schneepause wurden dann noch die Sieger geehrt. Nach sieben (!) absolvierten Läufen sicherten sich Katharina Korsmeier und Maike Stillecke mit insgesamt drei ersten Plätzen den Gesamtsieg und wurden auch Erste in der Damenwertung des SCLi. Die Landesjugendmeisterschaft gewannen Sören Stillecke und Paula Scharf als gesamt Dritte und verteidigten damit ihren Titel. Justus Rüthing belegte zusammen mit dem jüngsten Teilnehmer der Regatta, Otto Elling, den zweiten Platz dieser Wertung. Den dritten Rang in der Jugendwertung belegten Alexander Bittner und Leon Brehler.

Die Herren GER 288 wurden übrigens gesamt Zweite.

Danach hieß es für Vera und mich: Schneeschüppen (und Bericht schreiben).

Leonie Höer