26.07. bis 01.08.2015 HAYAMA
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Platz | Boot | Steuermann | Vorschoter | Club |
---|---|---|---|---|
1 | JPN1 | Enishi Naka | Terutaka Tada | ZushiKaisei High School |
2 | JPN1760 | Yutaro Ono | Kou Mochizuki | ZushiKaisei High School |
3 | JPN1544 | Yui Matsusita | Suzuna Yoshida | Nagasaki Kougyou High School |
4 | JPN1780 | Minami Naka | Minami Takanaka | Kasumigaura High School |
5 | JPN1640 | Takeshi Yamauchi | Seita Ogura | Isobe High School |
6 | JPN1763 | Akihito Yoshimura | Sora Kubota | Keio High School |
7 | JPN1577 | Yuuki Arai | Tatuya Hurukawa | Kasumigaura High School |
8 | JPN1685 | Kota Isogai | Sena Arikawa | Hekinan Sailing Club |
9 | JPN1764 | Kouhei Yanauchi | Tatsuma Kashimoto | Keio High School |
10 | JPN1689 | Yuki Hirano | Kosuke Fujii | KG Sailing Club |
11 | JPN1334 | Daigo Washio | Kentarou Ii | Atami High School |
12 | JPN1630 | Yuta Irie | Ken Obana | ZushiKaisei High School |
13 | JPN1739 | Shun Hirohara | Yuki Hattori | Tsuchiura Nihon Univ High School |
14 | NED1419 | Bart van den Hondel | Jori Vermeij | G.W.V.Elfhoeven |
15 | JPN1703 | Ryotaro Kohara | Yusuke Nakajima | KG Sailing Club |
16 | JPN1545 | Shio Mototsu | Rika Kawaguchi | Nagasaki Kougyou High School |
17 | JPN1705 | Wataru Sakuma | Takeru Ueki | Inage High School |
18 | JPN1497 | Hayato Sakakibara | kentaro Torii | Hekinan Sailing Club |
19 | JPN1496 | Akari Kawabe | Mai Kakimoto | Hekinan Sailing Club |
20 | JPN1499 | Mayu Kobayashi | Reina Abe | Oku High School |
21 | JPN1431 | Shiho Kato | Reina Hyoudo | Hekinan Sailing Club |
22 | JPN1777 | Yoshino Chiba | Sumire Endo | Shiogama High School |
23 | JPN6 | Gaku Kunimi | Yuto Ishida | ZushiKaisei High School |
24 | JPN1713 | Midori Andou | Eko Oi | KG Sailing Club |
25 | JPN1435 | Ryutaro Inayoshi | Fuuu Inayoshi | Hekinan Sailing Club |
26 | JPN1740 | Keiyu Kubota | Yamato Muto | Keio High School |
27 | JPN1522 | Miho Irie | Shiori Horiguchi | Oku High School |
28 | JPN1566 | Seira Suzuki | Yuumi Hukuda | Kasumigaura High School |
29 | JPN1419 | Suzuka Hata | Miyu Jitsukata | Isobe High School |
30 | JPN1654 | Risa Abe | Shun Hongoh | Shiogama High School |
31 | NED775 | Bert Wolff | Sophia Wolff | WV Aalsmeer |
32 | JPN1560 | Shotarou Takei | Eisuke Komori | ZushiKaisei High School |
33 | JPN1644 | Taiga Saito | Taiyo Nakamura | Isobe High School |
34 | USA4417 | Norbert Riffeler | Justus Rüthing | |
35 | JPN1249 | Kanako Satoh | Norika Takahashi | Shiogama High School |
36 | JPN1681 | Hiraki_Mizumoto | Kaoru Hamamoto | Nagasaki Kougyou High School |
37 | JPN1665 | Hiroumi_Nishimura | Takashi_Kimiyama | Tsuchiura Nihon Univ High School |
38 | JPN1711 | Rina Watabe | Miki Aihara | Shiogama High School |
39 | JPN1468 | Naru Ito Chihiro | Tanaka | Isobe High School |
40 | NED1455 | Elske Vermeij | Oigen Blankert | G.W.V.Elfhoeven |
41 | JPN1581 | Rui Kojima | Runa Imamura | Nagasaki Kougyou High School |
42 | JPN1493 | Ryoto Sugiura | Fumiya Sugiura | Hekinan Sailing Club |
43 | GER380 | Michael Korsmeier | Daniel Kossack | Segelclub Lippstadt e.V. DWSV |
44 | JPN1700 | Takuma Adachi | Tomoki Fujinami | ZushiKaisei High School |
45 | JPN1531 | Kenta Yagi | Takahiro Sugai | Nihonbasi High School |
46 | JPN1323 | Mai Takada | Miyabi Tomiyama | Isobe High School |
47 | JPN1731 | Haruka Asahina | Akane Kawakami | Nihonbasi High School |
48 | JPN1643 | Ryo Takiguchi | Atsushi Yoshinaga | Isobe High School |
49 | SLO1 | Rok Volk Marko Volk | JK FJ Slovenia | |
50 | JPN1580 | Ryousuke Umesako | Takeshi Kaneko | Keio High School |
51 | JPN1717 | Yuki Umemura | Yukito_Torimitsu | Nihonbasi High School |
52 | JPN1179 | Tatsuya Shikama | Naoki Uchibori | Nihonbasi High School |
Da waren wir also im Flugzeug, auf dem Weg zur WM in Japan, bei der Michael und ich unsere Starkwindqualitäten auf dem Pazifik unter Beweis stellen wollten - Aber dazu später, denn zunächst verbrachten wir (Norbert, Justus, Michael und ich) eine Woche in Tokyo, sozu-sagen um uns kulturell vorzubereiten und schon einmal das tropische Klima mit 80-90% Luft-feuchtigkeit und 30° (Tag und Nacht) auf uns wirken zu lassen. Ich fasse diese Woche an dieser Stelle einfach mal relativ kurz, immerhin gehört sie ja nicht direkt zur WM. Ein paar kleinere Eindrücke möchte ich an dieser Stelle dennoch anbringen. Essen gestaltet sich verhältnismäßig einfach, da viele Menükarten bebildert sind (und wenn man Reis mag). Als Fischesser konnte man auch beim Hotelfrühstück gewinnen, die kompletten Minifische waren sogar ausgesprochen appetitlich, gleiches gilt für das Algenzeug (Was genau das war, weiß ich jetzt auch nicht mehr so genau). Sollte man einmal irgendwo nicht weiterwissen, gibt sich der Japaner größte Mühe Dinge zu erklären, dabei kann man allerdings leicht an der Sprachbarriere scheitern. Wie leicht sich hier Missverständnisse ergeben, zeigte unser Freitagabend, an dem wir fast in ein Etablissement mit „real Japanese girls“ gestiefelt sind, allerdings könnte dies auch auf Justus’ jugendliche Neugierde zurückzuführen sein... um diese wenigstens ein bisschen zu stillen sind wir dann an einem anderen Tag stattdessen Kätzchen streicheln gegangen. Ja, das gibt es da wirklich, Cafés, in denen ungefähr dreißig Katzen wohnen und wofür sogar Eintritt bezahlt wird...
Insgesamt war Tokyo wirklich sehenswert und beeindruckend und natürlich deutlich ereignis-reicher, aber ich möchte ja über die WM berichten.
In Hayama/ Zushi sollte das Ganze stattfinden, dort wo auch 2016 die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele ausgetragen werden. Wir tauschten Hotelzimmer gegen kostenlose Unter-kunft in der Highschool des Ortes, für den täglichen Weg zum Club bekamen wir Fahrräder gestellt. Während das Hotelzimmer zwar winzig, aber dennoch mit einem „westlichen“ Bett ausgestattet war, konnten wir hier eine Woche echt japanisch auf Futon schlafen, was sich nach erster Skepsis als erstaunlich angenehm erwiesen hat. Außerdem trafen wir hier die anderen europäischen Teams (drei aus den Niederlanden und eines aus Slowenien) und wurden von Oshida, einem der Organisatoren der WM und Lehrer an der Highschool, am Abend durch die Stadt geführt. Dort speisten wir auch das erste Mal in einem traditionellen japanischen Restaurant, in dem die Schuhe an der Tür auszuziehen sind. Wir haben hier dank Oshida wirklich hervorragend gegessen und so ziemlich alles auf der Karte ausprobiert, was da war.
Am nächsten Tag konnten wir dann zu unseren Booten (nachdem ausgelost wurde, wer welches bekommt - dabei haben Michael und ich wirklich ein glückliches Händchen bewiesen, was sich das erste Mal beim Wiegen zeigte. 90 Kilo!). Als ob wir nicht so schon das schwerste Team im gesamten Feld gewesen wären. Aber noch galt ja die Hoffnung, den kleinen Japanern bei Starkwind um die Ohren zu fahren. Klein waren sie wirklich, die japanischen Teams. Die Jungs von JPN 1 (die späteren Weltmeister) wurden von Bert gewogen und brachten zusammen genau so viel auf die Waage wie er alleine.
Gewisse Hoffnung bereitete uns immerhin das Practice race, bei dem zwar relativ wenig Wind war, aber die Japaner trotzdem reihenweise kenterten. Leider wurde der Wind im Verlauf der Woche noch weniger, lediglich die Wellen blieben.
Unser Glückslos erwies sich als Baustelle mit löchrigem Lenzer, durch den das Boot voll lief, zusätzlich wurde ein Masttausch notwendig, da die Segel nicht in die Nut passten und diverse Schleifarbeiten wollten ebenfalls ausgeführt werden. Nicht ganz so schlimm stand es um das Boot von Norbert und Justus, wobei diese auch diverse Dinge reparieren und Schwert und Pinne schleifen mussten. Aber was wäre eine WM ohne Bastelei? Als Besitzer eines Holz-bootes ist man daran ja durchaus gewöhnt. Fairerweise muss gesagt werden, dass andere Teams einfach noch etwas mehr Losglück hatten und teilweise wirklich gute, leichte und gepflegte Boote ergattert hatten.
Für den ersten Eisbrecher sorgte die Eröffnungsparty, bei der wir auch mit den ersten japanischen Teams ins Gespräch kommen konnten und herausfanden, dass das Zeigen des „Peace Zeichens“ auf Fotos ein ziemliches Mysterium ist - keiner weiß so genau, was das eigentlich soll, trotzdem macht es jeder. Zu unserem Bedauern endete diese Party bereits nach einer Stunde. Die japanischen Teams, die sich zum Großteil aus Highschoolschülern zusammensetzten, wurden von ihren Trainern zum Leistungsschlaf angehalten. Tatsächlich führte jede Schule ihren eigenen Trainerstab aus Lehrern mit sich, die auch morgens vor den Läufen noch Training abhielten und auf Fehler am Vortag hinwiesen.
Die Regattaverhältnisse erwiesen sich für uns als ausgesprochen schwierig, so richtig kamen wir mit den Wellen und dem dazu unpassenden wenigen Wind nicht klar, unser Boot rammte die Wellen mehr, als dass es hindurch fuhr. Irgendwann saß ich auf dem Großschotblock, um möglichst viel Gewicht vom Bug weg zu bekommen, auch das half nur mäßig. Die anderen europäischen Teams und das „amerikanische“ Team Norbert/Justus hatten ähnliche Start-schwierigkeiten, wobei sich vor allem Bart und Jori von Tag zu Tag verbesserten und letztlich als beste Europäer auf Platz 14 landeten.
Immer wieder erstaunt hat uns, wie unglaublich gut die japanischen Teams ihre Manöver beherrschen, sich aber scheinbar dafür weniger für Vorfahrtsregeln interessieren. Bereits nach dem ersten Tag sind soviele Teams wegen Bootsschäden bei Kollisionen von den Läufen zurückgetreten, wie ich es noch nie gesehen habe. Auch Blackflagstarts haben wir geübt, bezeichnenderweise verbuchten Michael und ich dann am vorletzten Tag einen „bft“, für uns beide das erste Mal. Dass uns dreizehn(!) japanische Teams in den Hafen begleiteten, war da wenig tröstlich und brachte für das Gesamtergebnis wenig, da es sich vorwiegend um Teams aus dem 1. Drittel handelte, unter anderem der Gesamtlistenerste und das zweitplatzierte Team gehörten dazu. So war auch das Endergebnis für die meisten nicht-japanischen Teams nicht unbedingt glücklich, aber da die Platzierung schon vor Reiseantritt eher nebensächlich gewesen war, störte uns dies nicht übermäßig. Einziger Wermutstropfen war letztlich, dass es keinen einzigen Tag mit Trapezwind gab, sodass dieses Potenzial völlig unausgeschöpft blieb. Die wirklich toll organisierte WM wurde beendet durch die Siegerehrung mit Abschlussfeier in der nahegelegenen Marina, die leider auch wieder nach zwei Stunden zu Ende ging, weil alle Japaner am nächsten Tag früh aufstehen mussten, um den Heinweg anzutreten.
Norbert blieb noch eine Woche bei Kazu, während Justus, Michael und ich am nächsten Tag noch eine kleine Tour durch die buddhistischen Tempel im benachbarten Kamakura machten und die letzte Nacht in Japan in einem Kapselhotel verbrachten - wenn man schon mal da ist, muss man das natürlich ausprobieren.
Wer nun neugierig geworden ist und das ein oder andere Bild sehen möchte, wir zeigen unsere etwa 2000 Fotos immer gerne! Ich würde an dieser Stelle gerne die Empfehlung ausprechen, die nächste WM in Japan unbedingt zu besuchen, doch wie ihr alle wisst, war dies vermutlich die letzte. Falls sich daran widererwartend etwas ändern sollte und es doch irgendwann wieder dazu kommt: Fahrt hin, ihr werdet es nicht bereuen!
Daniel Kossack